Ich mache mich kaputt, ich nähe die Wunden, und danach ist alles wie immer.
Meistens gehe ich in den Wald. Das Spiel
von Licht und Schatten, die Würde der alten Bäume, das huschende,
zwitschernde und brummende Leben, heimlich und nur selten zu sehen.
Die
Luft ist dort kühler und reich an Gerüchen, nach Moos und Erde. Ich
kenne die Pfade vieler Waldtiere und sie wissen es zu schätzen, dass ich
mich wie einer von ihnen verhalte - still und unauffällig.
Es verschlägt mich immer wieder zum See; Wasser bietet mir Schutz.
Im
See ruht eine Reinheit und Klarheit, die ich an mir nicht finde. Die
Beschränkungen, sich nur schwerfällig auf dem Boden fortbewegen zu
können, werden aufgehoben.
Aber so wohl ich mich im Wasser fühle, ich gehöre doch nicht dorthin.
Das
ist eine seltsame Empfindung, die ich nicht erklären kann und die mich
stets nur bis zu einer bestimmten Grenze gehen ließ, niemals darüber
hinaus.
Ich sehne mich danach, einzutauchen und all den
Schmutz und die Schuld von mir abzuwaschen, um gereinigt, vielleicht
geläutert wieder unter Menschen zu gehen.
Ich träume jeden Tag
von der Sonne, die gerade erst voll aufgegangen war, und die glitzernde
Wasseroberfläche mit einem silbernen Schein übergießt.
Ohne zu verharren springe ich in das Wasser; tauche ein.
Eine leise Stimme flüstert mir zu:
Es ist nur eine Frage der Zeit, Samuel.
Das Wasser färbt sich schwarz.
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