Sonntag, 25. November 2012

Dear water, can you see the monster in my eye?

Ich mache mich kaputt, ich nähe die Wunden, und danach ist alles wie immer.
Meistens gehe ich in den Wald. Das Spiel von Licht und Schatten, die Würde der alten Bäume, das huschende, zwitschernde und brummende Leben, heimlich und nur selten zu sehen.
Die Luft ist dort kühler und reich an Gerüchen, nach Moos und Erde. Ich kenne die Pfade vieler Waldtiere und sie wissen es zu schätzen, dass ich mich wie einer von ihnen verhalte - still und unauffällig.
Es verschlägt mich immer wieder zum See; Wasser bietet mir Schutz.
Im See ruht eine Reinheit und Klarheit, die ich an mir nicht finde. Die Beschränkungen, sich nur schwerfällig auf dem Boden fortbewegen zu können, werden aufgehoben.
Aber so wohl ich mich im Wasser fühle, ich gehöre doch nicht dorthin.
Das ist eine seltsame Empfindung, die ich nicht erklären kann und die mich stets nur bis zu einer bestimmten Grenze gehen ließ, niemals darüber hinaus.

Ich sehne mich danach, einzutauchen und all den Schmutz und die Schuld von mir abzuwaschen, um gereinigt, vielleicht geläutert wieder unter Menschen zu gehen.
Ich träume jeden Tag von der Sonne, die gerade erst voll aufgegangen war,  und die glitzernde Wasseroberfläche mit einem silbernen Schein übergießt.
Ohne zu verharren springe ich in das Wasser; tauche ein.
Eine leise Stimme flüstert mir zu:
Es ist nur eine Frage der Zeit, Samuel.

Das Wasser färbt sich schwarz.

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