Montag, 8. Oktober 2012

Herzblatt, vor dem Schicksal kannst du nicht fliehen. - Aber versuchen musst du's verdammt noch mal!

Da war etwas in mir, das ich nie für möglich hielt. Ein gewisses Talent, das man höchstwahrscheinlich bei 99% der Bevölkerung als schrecklich bezeichnet.
Doch gab es mir die Macht Dinge geradezurücken. Zeug, das man sonst nur aus Albträumen kennt. Gewisse Sachen machten es nur stärker, schwerer zu kontrollieren. Doch am Ende..konnte ich es begraben. Aber seitdem sucht es nach einem Weg hinaus.
Das erste Mal, wenn du dieses gewisse "Talent" benutzt, ersckreckt es dich. Aber hast du sie erst gekostet, willst du immer mehr. Du denkst an nichts anderes. Wie gesagt, es verschlingt dich. Jede Sekunde an jedem Tag in den letzten Monaten konnte ich auch sie abwimmeln. Diejenigen, denen ich all den Mist verdanke.
Ich biss die Zähne zusammen und hielt sie begraben. Jetzt fängt wieder alles von vorne an. Ich spüre wieder diese Überlegenheit, spüre die Veränderung meines Charakters. Ich bin gut, in dem, was ich tue. Aber es ist keine gute Sache.
Wollt ihr was witziges wissen? Als Kind hatte ich eine Scheiß-Angst vor jeglichen Horrorfilmen und die Dunkelheit war das Schlimmste. Ich hatte das Gefühl, da draußen wäre etwas. Im Schatten. Das wartet.
Meine Großmutter sagte immer, ich sei clever. Sie sagte zu mir: Sam, entweder du kontrollierst deine Ängste, oder sie kontrollieren dich. Und ich wollte sie kontrollieren, glaubt mir. Ich hab's versucht. Aber jede Nacht lag ich da, unter der Decke und versuchte, mich zu überzeugen, dass das, was da draußen war, nicht existierte. Heute ist das nicht anders, jetzt ist es zwar nicht die Dunkelheit, vor der ich angst haben muss, sondern sie. Wenn sie dich erst haben, verlierst du die Kontrolle. Du fragst dich, was zur Hölle du da tust. Du verlierst den Überblick. Und dann..ganz plötzlich, ist es genau wie im Kino und du siehst dir einen Film über dein Leben an. Und du bist auf der großen Leinwand. In Lebenesgröße. Du bist ein scheiß Filmstar. Und du schaltest die ganzen Schurken aus. Du fühlst dich toll. Du siehst toll aus. Scheiße, du bist toll.  Und dann fällt dir was auf: Alle anderen im Kino- sie schreien. Sie sehen sich einen Horrorfilm an. Du bist nicht der Held. Du bist das Monster.
Da war auch mal so ein Priester. Der muss tausend Jahre alt gewesen sein oder so, ein Strafprediger von der ganz alten Schule. Hat mir erzählt, dass die Hölle nicht bloß eine erfundene Geschichte wäre, damit wir brav sind. Sie wäre scheißreal. Ein ziemlich übler Ort , wo die Schnorrer, die Huren, Dealer und Junkies alle landen. Und wenn ich nicht vorsichtig wäre, würde ich auch genau dort landen. Fuck, wenn das nur so einfach wäre, eh?
Bei all dem kommst du an eine Kreuzung. Du lernst etwas über dich selbst. Du lernst nicht, zu was du fähig bist oder was für ein übler Kerl du bist oder so einen Scheiß. Du lernst, ob du danach noch schlafen kannst oder eben nicht. Es verfolgt dich oder nicht.
Mit 16 fing alles an.
Und seitdem schlafe ich jede Nacht wie ein Baby.

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